15. Januar 1926

Erste Fahrt der Straßenbahn von Nordostbahnhof nach Ziegelstein 

Die Straßenbahn im Nürnberger Norden zwischen dem Verkehrsknotenpunkt Nordostbahnhof und der Endhaltestelle im Stadtteil Ziegelstein blickt auf eine sieben Jahrzehnte lange Geschichte zurück.

Bereits Anfang der 1910er Jahre wurde eine Straßenbahnverbindung vom Nürnberger Hauptbahnhof zum Nordostbahnhof erbaut, die jedoch südlich des Nordostbahnhofs in der Äußeren Bayreuther Straße endete.

Der Grund des Verzichts einer Verlängerung der Straßenbahn-Steckenführung Richtung Norden war, dass die Bevölkerungsdichte der Siedlungsbereiche nördlich der Ringbahn in dieser Zeit, also in Klingenhof, Herrnhütte, Schafhof und Ziegelstein sehr stark abnahm.

Das änderte sich mit der weiteren Industrialisierung in den nördlichen Stadtbezirken und der Einführung des Personenverkehrs am Nürnberger Nordostbahnhof. Bereits im Jahre 1918 wurde die Strecke der Straßenbahn vom Nordostbahnhof bis Herrnhütte verlängert.

Weitere acht Jahre später erfolgte der zweite und letzte Teil der Steckenverlängerung der Straßenbahn im Norden Nürnbergs.

Am Freitag, dem 15.01.1926 fand die erste Fahrt der Straßenbahn »Linie 21« vom Nürnberger Nordostbahnhof über Herrnhütte bis Nürnberg Ziegelstein statt.

Vom 22. Mai 1938 bis 1944 verkehrte zusätzlich die Linie 24 nach Ziegelstein. Am 11. April 1945 wurde wegen Kriegsschäden die Linie 21 eingestellt und erst am am 06. Mai 1946 wiedereröffnet.

Mitte des 20. Jahrhunderts existierten neben der Wendeschleife an der Endhaltestelle Ziegelstein noch zusätzlich eine Wendeschleife im Bereich Herrnhütte, eine Wendeschleife auf dem Leipziger Platz und der Straßenbahn Betriebshof in der Elbinger Straße.

In der Nacht vom 27. zum 28. Januar 1996 um 0:49 Uhr befuhr ein Zug der Straßenbahnlinie 3 zum letzten Mal die Strecke Nordostbahnhof nach Ziegelstein. Die »gute alte 3er« , die letzte Linie der Straßenbahn nach Ziegelstein wurde an diesem Tag Geschichte.