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Bauwerke & Architektur - anno 1963

Der »Straßenbahn-Betriebshof Nordost«

Der Straßenbahn-Betriebshof Nordost befand sich von 1963 bis 2001 auf dem Gelände zwischen der Elbinger Straße und der Äußeren Bayreuther Straße. Später entstand an dieser Stelle eine Kindertageseinrichtung, die Wohneinheit »Elbinger Höfe« und das Mercado-Einkaufscenter.


Bereits in den 1930er Jahren war geplant, einen Betriebshof an dieser Stelle zu errichten. 1937 erfolgte der Bau eines »Werkhofs Äußere Bayreuther Straße« mit Abstellgleisen für Straßenbahnzüge und im Jahre 1939 der Bau eines Verwaltungsgebäude. Parallel entstand eine kleine Abstellanlage an der Stelle des heutigen Nordostbades. Unmittelbar neben dem Werkhof an der Äußere Bayreuther Straße in nördlicher Richtung wurde 1936 das Linde-Stadion eröffnet. Die Haupttrasse der Straßenbahn auf der Äußeren Bayreuther Straße entstand im Jahre 1918 bis Herrnhütte und wurde 1926 um die Strecke bis nach Ziegelstein verlängert.


Der zweite Weltkrieg verhinderte den Bau der Abstellhalle. Erst am 02.10.1961 begannen die Bauarbeiten für den Straßenbahn-Betriebshof Nordost als neuer Durchfahrtsbetriebshof. Es entstanden eine 18-gleisige etwa 11.935 qm grosse Wagenhalle, eine viergleisige Wartungshalle und eine Waschanlage für den Fahrzeugpark der VAG. Insgesamt wurden in den Hallen ca. 2.370 Meter Gleise verlegt, sie boten Platz für 70 Großraumzüge also ca. 140 vierachsige Wagen. Auch Omnibusse wurden hier gewartet und gereinigt.


Die Einweihung des Betriebshofs fand am 20.10.1963 statt. Mit der Eröffnung des Betriebshofs Nordost wurden das ältere seit 16.01.1889 bestehende Wagendepot in Maxfeld und das seit 06.11.1898 bestehende Depots in Johannis überflüssig und eingestellt. Die Zufahrt der Straßenbahnen von der Haupttrasse Hauptbahnhof-Ziegelstein zum Straßenbahn-Betriebshof Nordost erfolgte über die am 27.12.1960 eröffnete zweigleisige Wendeschleife auf dem Leipziger Platz und durch die am 02.07.1962 in Betrieb genommene Verbindung über die Elbinger Straße. Der Leipziger Platz war seither der Busumsteigeknoten im Nordosten Nürnbergs.


Neben der Hauptstrecke der Straßenbahn nach Ziegelstein gab es noch weitere Linien, welche auf der Äußeren Bayreuther Straße verkehrten. Im Jahre 1972 war der Leipziger Platz Startpunkt der Straßenbahn Linie 15 zwischen Nordostbahnhof - Rathenauplatz - Hauptbahnhof - Plärrer - Friedrich-Ebert-Platz - Bucher Straße/Nordring. Ab 28.09.1980 war der Leipziger Platz elf Jahre lang der nördlichste Wendepunkt der Linie 13 zunächst bis Schweinau, später bis Bayernstraße.


Anfang der 1990er Jahre erfolgte der Ausbau der Nürnberger U-Bahn in Richtung Norden bis zum Flughafen. Da am Leipziger Platz die Bauarbeiten an der U-Bahn-Station Nordostbahnhof starteten mussten die Straßenbahn-Wendeschleife auf dem Leipziger Platz und die Zufahrt zum Betriebshof durch die Elbinger Straße dem Bau weichen. Als Behelfs-Alternative wurde 1992 eine Straßenbahn-Zufahrt zum Betriebshof direkt von der Bayreuther Straße - Höhe Senefelderstraße gebaut.


Mit der Eröffnung der U-Bahn-Linie zum Nordostbahnhof am 27.01.1996 war auch das Ende der Straßenbahn im Nürnberger Norden und damit des Straßenbahn-Betriebshofs Nordost besiegelt. Dieser wurde 2001 geschlossen und danach abgerissen. Die Trasse der Straßenbahn auf der Äußeren Bayreuther Straße wurde abgebaut und durch ein Rasenbett mit Baumbepflanzung ersetzt. Das Straßenbahnnetz im Nürnberger Nordosten endet seitdem mit der Stadtparkschleife am Berliner Platz.

Galerie vom 28.06.2015 (1 Bild)



Galerie vom 16.09.2001 (1 Bild)



Galerie vom 28.07.2001 (1 Bild)



Galerie vom 28.01.2001 (2 Bilder)



Galerie vom 11.01.1992 (2 Bilder)



  • Galerie vom 21.09.1991 (1 Bild)



    Galerie von 1970 (1 Bild)



    Galerie von 1963 (3 Bilder)



    Galerie von 1962 (3 Bilder)



    Galerie von 1940 (1 Bild)



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    Standort

    Standort um 1978

    Daten & Fakten

    Name Straßenbahn-Betriebshof Nordost
    Stadtteil Schoppershof
    Areal Elbinger Straße
    Vorgänger Werkhof Äußere Bayreuther Straße
    Architekten Dipl.-Ing. Gerhard Scherzer
    Dipl.-Ing. Hermann Scherzer
    Fläche 17.000 Quadratmeter
    Wagenhalle, Wartungshalle,
    Waschstraße, Heizhaus,
    Sandbunker, Trafostationen,
    Baubeginn: 02.10.1961
    Eröffnung: 20.10.1963
    Schließung 2001

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    Letzte Aktualisierung dieser Seite


    Stand: 02.05.2021


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